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Wer im Urlaub als Meeresangler aktiv sein will, sollte sich im Vorfeld über die an seinem Reiseziel vorkommenden Meeresfische informieren. Nicht jede Fischart hat in jedem Meer ihr natürliches Biotop, einige Fischarten stehen zudem unter Artenschutz und dürfen nicht oder nur zu bestimmten Zeiten geangelt werden. Es ist daher dringend zu empfehlen, sich nicht nur über die einzelnen Fischarten, sondern auch über die jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen kundig zu machen.

Jedes Meer und jeder Ozean hat seine speziellen Fischvorkommen. Arten und Gattungen sind in Nord- und Ostsee, Mittelmeer oder Atlantik, Pazifik oder anderen Meeren jeweils anders, oft mit gravierenden Unterschieden in der Population.

Meeresfische bei uns

Rund 230 Fischarten leben in der Nordsee. Nicht alle davon sind für den Verzehr geeignet. Aal, Hering und Lachs gehören zu den Arten, die am häufigsten in der Nordsee vorkommen und als Speisefische begehrt sind. Zum Sportangeln in der Nordsee besonders gut geeignet sind Makrelen, die zu den Schwarmfischen gehören. Sie gelten wie viele Fische in der Nordsee als standorttreu. Daher können sie in als zuverlässig bekannten Fischrevieren regelmäßig geangelt werden. Makrelen lassen sich im Juni, Juli und August gut vor der Küste Ostfrieslands und den Ostfriesischen Inseln angeln, im Anschluss daran im September und Oktober der ebenfalls standorttreue Dorsch, wie der mit ihm verwandte Kabeljau und Schellfisch ein Knochenfisch. Ein empfehlenswertes Reiseziel für einen Angelurlaub an der deutschen Nordsee ist Dorumersiel oder eine der schönen Nordseeinseln. Suchen Sie sich einfach eine passende Unterkunft, beispielsweise auf Sylt und angeln Sie in der Nordsee inmitten der Dünenlandschaft.

Anders als die Nordsee kennt die Ostsee so gut wie keine einheimischen Fischarten, sämtliche bekannten und beim Angler begehrten Speisefische sind Zuwanderer aus Nordsee und Atlantik oder aus einmündenden Flüssen. Je nachdem, in welcher Region der Ostsee sich der Sportangler aufhält, kommen solche Zuwandererfische in unterschiedlicher Dichte vor, mit der höchsten Dichte in der salzreicheren westlichen Ostsee vor deutschen und skandinavischen Küsten. Eine Sonderstellung nehmen dabei Flunder und Scholle ein, die biologisch gut an den geringeren Salzgehalt in der Ostsee angepasst sind und zu den regelmäßigen Gästen in der westlichen Ostsee gehören. Lohnende Angelreviere liegen vor den Nordküsten der deutschen Ostseeinseln Rügen oder Usedom, wo Sie Ferienwohnungen relativ billig mieten können. Die dänische Ostsee vor der Insel Langeland gilt ebenfalls als beliebtes Anglerziel.

Anders als beim Angeln in Nord- und Ostsee, wo Kunststoffköder bevorzugt werden, wird Angeln am Mittelmeer traditionell mit Naturködern betrieben. Auch hier steht die Makrele, aber auch Barsch und Brasse, bei Sportanglern hoch im Kurs. Das sogenannte Big Game Angeln auf Großfische wie Thun und Schwertfisch wird hier ebenfalls angeboten. Neben den klassischen Angelrevieren in Frankreich, Italien und Spanien hat sich Kroatien wegen seiner glasklaren Gewässer zunehmend als Anglerparadies etabliert. Die Insel Murter bei Split gehört zu den Geheimtipps für das angesagte Big Game Angeln.

Der Atlantik ist im internationalen Vergleich wegen seiner ausgeprägten Festlandsockel (Schelf) prinzipiell fischreicher als der Pazifik. Ein beliebtes Angelrevier in Europa ist der Atlantik vor der bretonischen Küste in Frankreich, etwa die fischreiche Halbinsel Crozon. Hier hat der Sportangler die einmalige Chance neben Schwarmfischen wie Makrelen und Sardinen Edelfische wie Dorade oder Loup de Mer an die Angel zu bekommen: Er folgt als Räuber den glitzernden Schwärmen und wird so für den geschickten Sportangler zur leichten Beute. Extratipp: Die Westküste Irlands gilt als bestes Revier im europäischen Atlantik für den Blauflossenthun.

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