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Das Nordkap ist nicht, wie in der Tourismusbranche häufig angegeben, der nördlichste Punkt Europas – den Titel haben andere Orte inne. Allerdings gibt es kaum einen Punkt so weit im Norden, der verkehrstechnisch so gut erschlossen und zudem noch einige touristische Attraktionen bietet.

Das Nordkap nördlich des Polarkreises

Nordkap am Polarkreis im Eismeer

Das Nordkap befindet sich etwa 520 km nördlich des Polarkreises auf der norwegischen Insel Mageröya, es ist ein Schieferplateau, das aus dem Eismeer herausragt. Der nächstgelegene Flughafen wird nur regional angeflogen, er befindet sich 27 km südöstlich. Ansonsten ist das Nordkap gut erschlossen, es kann über Straßen von Norwegen aus mit dem Auto oder dem Reisebusunternehmen erreicht werden. Besiedelt ist das Gebiet in der Finnmark seit dem Ende der letzten Eiszeit, also seit etwa 8.000 bis 10.000 Jahren.

Die Menschen, die damals am Nordkap siedelten, lebten in erster Linie vom Fischfang. Heute wird das Nordkap jährlich von fast 200.000 Touristen besucht, die sich in der Nordkaphalle ein sogenanntes Nordkapdiplom ausstellen lassen können, den Thaipavillon in Gedenken an den Besuch des siamesischen Königs Chulalongkorn im Jahr 1907 bewundern oder einfach nur Urlaub machen. Denn während etwa 2,5 Monaten im Sommer kann die Mitternachtssonne bewundert werden, während sich die Sonne im Winter für etwa die gleiche Zeitspanne gar nicht über den Horizont bewegt – die Jahreszeit ist also für das Beobachten des Polarlichts optimal.

Viele Touristen kommen zum Hochseeangeln ans Nordkap. Denn immer noch gehört das Gebiet rund um das Nordkap zu den fischreichsten Gebieten der Welt, und auch in Küstennähe hält die Barentssee viele Schätze bereit. Besonders häufig findet man Dorsch, Heilbutt, Rotbarsch und Steinbeißer, und die lokale Küche hat seit einiger Zeit die Kamtschatka-Krabbe oder Königskrabbe für sich entdeckt. Scholle findet man gelegentlich (je nach Angeltechnik und Köder): Es kommt auf die Fischgründe an.

Generell kann man am Nordkap das ganze Jahr über angeln. Allerdings ist die Hauptsaison für das Hochseeangeln im Frühling und im Sommer, denn nach einem kalten Winter erwacht die Natur etwa im April zu neuem Leben – entsprechend reichhaltig ist die Ausbeute. Während der Monate April und Mai fängt man in erster Linie Kapelan und Dorsch, die aus der Barentssee zur Küste ziehen. Die Helligkeit in den Monaten Juni bis August macht es möglich, rund um die Uhr zu angeln – jetzt gibt es besonders gute Fänge.

Der Heilbutt wird überwiegend im September und Oktober geangelt, die Tiere können jetzt bis zu 3,5 m lang und 250 kg schwer werden. Selbstverständlich kann auch in den Monaten November bis März geangelt werden, die Dunkelheit der Wintermonate ist kein Hindernis. Allerdings ist die See häufig unruhig, und vor allem im Schneesturm erfordert es einiges seemännisches Geschick, heil zurück zu kommen.

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