Autor

Ähnlich wie die Indianer ihren Namen in der falschen Annahme bekamen man sei in Indien angelandet, so erhielt auch das Nordkap in Norwegen seinen Namen. Mitte August des Jahres 1553 passierte ein englisches Schiff mit dem Namen „Edward Bonaventura“ ein Schieferplateau auf einer Insel vor Norwegen. Der Name der Insel war Magerøya, was soviel wie „karge Insel“ bedeutet. In der festen Überzeugung den nördlichsten Teil des norwegischen Festlandes entdeckt zu haben, gab der Kapitän dem Felsen den Namen „Nordkap“. Und so ist es geblieben.

Nordkap am Polarkreis im Eismeer - Foto © MaBoXer
Nordkap am Polarkreis im Eismeer – Foto © MaBoXer

Das Nordkap ragt als Felsplateau aus dem Eismeer vor der Küste Norwegens. Es liegt ca. 2000 km vom Nordpol entfernt und gehört zur Finnmark, dem nördlichsten Bezirk des Landes. Durch einen 6875 m langen Tunnel ist die Insel Magerøya mit dem Festland verbunden. Auf dem Nordkap beginnt ein 4900 km langer Fernwanderweg, der die Wanderer in die unberührte Natur Norwegens führt.

Das Nordcap hat eine große touristische Anziehungskraft. Jährlich sind mehr als 200 000 Besucher zu verzeichnen. Es lässt sich hier im hohen Norden ein für Mitteleuropäer spannendes Phänomen erleben: Im Sommer geht für 2,5 Monate die Sonne nicht unter und im Winter sieht man sie dafür für 2,5 Monate nicht mehr über dem Horizont aufgehen. Der Winter dauert 7 Monate. Die Durchschnittstemperatur beträgt -4 Grad C. Der tiefblaue Himmel bietet einen wunderbaren Rahmen für die fantastisch anmutenden Nordlichter, die wir auch unter dem Namen „Polarlichter“ kennen. Wer sie einmal gesehen hat, wird kaum etwas Vergleichbares wiederfinden. Wenn die Sonne dann endlich wieder erscheint, wird dies mit zahlreichen Sonnenfesten gebührend gefeiert.

Das Wetter ist sehr wechselhaft. Die Bevölkerung hat gelernt damit zu leben. Nach dem Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur unpassende Kleidung.Der Anblick der Mitternachtssonne entschädigt einen allemal für die teilweise etwas „schattigen“ Temperaturen. Kurios ist auch der eigene Nordkap-Poststempel, der bei Philatelisten ein beliebtes Sammelobjekt ist.

One thought on “Nordkap

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert