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Sicherlich gibt es immer wieder glückliche Angler, denen der Traumfisch beim ersten Wurf an den Haken geht, daß eine gute Vorbereitung jedem die Chance auf einen guten Fisch bietet, will ich hier einmal beschreiben. Nachdem ich nun schon lange das Web und die Fachliteratur über das Fischen auf Meerforellen studiert hatte wollte ich natürlich meine eigenen Erfahrungen mit dem Ostseesilber machen und habe entsprechend vorbereitet meinen Familienurlaub auf Fehmarn angetreten.

Es war dieses Mal schon Mitte Oktober und der Herbst übernahm so langsam die Oberhand. Die Wassertemperatur war schon länger nicht mehr über 15° C und dementsprechend habe ich mir auch gute Chancen auf die Fischwaid auf mein erstes Ostseesilber ausgerechnet. Nachmittags bei bedecktem Wetter und leicht ablandigem Wind wollte ich es das erste Mal versuchen. Ich habe mich mit Mefo-Blinkern in allen Größen und Formen ausgerüstet und bin dann endlich in den Genuß gekommen die Ostsee nicht nur als Badetourist schätzen zu lernen. Es sind einige Angler unterwegs gewesen, allerdings haben die meisten wirklich nur sehr wenig Zeit mit fischen und dafür aber lange Wege zurückgelegt. Mit über 22 Jahren Angelerfahrung sieht man das sicherlich anders und so habe ich mich auf wenige interessante Plätze beschränkt.

Es hat vieleicht 30 Minuten gedauert, da hatte ich auch schon den ersten Kontakt zu einer richtig guten Meerforelle. Sie ist kurz vor meinen Füßen (5-6m) hammerhart auf den Blinker eingestiegen und was dann passiert ist, war mir wirklich noch nie unter gekommen. Die Forelle war etwa das, was ich als traumhaft bezeichnen würde. Sie ist in voller Länge gestiegen und hat sich nach dem Abtauchen herzhaft über meinen Schnurvorrat hergemacht. Doch leider ist dann das eingetreten, was ich echt hasse. Das Getriebe meiner ach so toll mit Kugellagern nur so prozenden Heckbremsenrolle (den Hersteller nenne ich bewußt nicht) hat den Geist aufgegeben und der Fisch nahm trotzdem ich die Kurbel festhielt mehrere Meter Schnur. Das Geräusch habe ich jetzt noch in den Ohren. Der Fisch stoppte und hat sich erneut komplett aus dem Wasser geschraubt. Dann schoß die Trutta auf mich zu. Die Schnur hing nur wenige Sekunden durch und wärend ich endlich die Rolle einigermaßen in den Griff kriege und wieder Tuchfühlung aufnehme, zeigt sie mir noch einmal den massigen Körper und taucht dann entgültig ab.

Ich habe einige Minuten gebraucht, um das zu verarbeiten. Die Forelle hatte geschätzte 4-5KG und war das, was ich mir in meinen kühnsten Träumen erhofft hatte. Anschließend habe ich den Köder nicht mehr getauscht und nach einer weiteren halben Stunde ohne Biss den Platz zunächst gewechselt. Schon der zweite Wurf brachte dort Fischkontakt auf ca. 60m Entfernung, im Fall hat ein Räuber den Blinker attackiert und ist leider ebenfalls ausgestiegen.

Wenige Würfe später hatte ich dann am gleichen Platz endlich meine erste Meerforelle im Drill. Ein schöner silberner Fisch von etwa 43 cm. Sie war gut genährt, durfte aber weiterschwimmen, weil ich der Meinung bin das Fische nicht zwingend auf dem Teller landen müssen, nur weil sie ein geeignetes Maß haben. Die weiteren Versuche am gleichen Platz brachten noch einen kurzen Anfasser und dann habe ich es erst einmal gut sein lassen.

Es war ein super Tag und nicht der einzige Fischkontakt in diesem Urlaub. Eine so große Meerforelle wie die zuerst gehakte, konnte ich seid dem bisher allerdings nicht mehr überlisten. Das macht ja die Sache erst richtig spannend.

© 2004 Dorschi, Beermann

8 Kommentare auf “Meerforelle Fisch der Tausend Würfe

  1. Platte sagt:

    Toller Bericht über das angeln auf Meerforellen.

  2. kleinerfisch sagt:

    … toller ausführlicher Bericht …

  3. Scheibe sagt:

    Na also! Einsicht ist der beste Weg zur Besserung! Ich persönlich habe eine seit 2 Jahren eine Shimano Twin Power 6000 FA ( die nehm ich zum Pilken und für das Meerforellenangeln ) und ich hatte noch keinerlei Probleme mit der Rolle! Im Großen und Ganzen haben sich die 315,- da schon bezahlt gemacht!

    Die beste Salzwasserrolle ist aber meiner Meinung nach die Saltiga Z von Daiwa, welche aber mit VK von 999,- und 1199,- die finaziellen Mittel der meisten Angler sprengen dürfte!

    Und die Moral von der Geschicht: Wer billig kauft, kauft zweimal!

  4. Dorschi sagt:

    Um euch die Entscheidung beim Kauf eurer nächsten Rolle zu erleichtern, will ich nicht länger damit hinter dem Berg halten.

    Mit dem Gedanken im Hinterkopf, daß Salzwasser fast jede Rolle schafft und eine echte Salzwasserrolle richtig Geld kostet, habe ich damals eine Silverman ASKI 640 Rolle mitgenommen. Jede Menge Kugellager und nicht zu wertvoll. So sollte es sein… das sie aber nicht einmal ohne Salzwasserkontakt so frühzeitig versagt, hätte ich mir für den Preis (ca. 40 DM) nicht träumen lassen.

    Fazit: Kompromisse sollte man sich wirklich reichlich überlegen, denn den Fisch des Lebens wegen Materialschwäche zu verlieren ist bitter…

  5. Fred sagt:

    Wäre echt nett wenn du den Hersteller nennen würdest, dann wissen wir ja alle bei wem wir …

  6. Das sehe ich auch so, eine Rolle oder Rute kann immer versagen, Materialfehler oder sonstwas haben. Davor ist keiner gefeit. Solange man niemanden Kraftausdrücke engegenbringt und sachlich bleibt gibt es nichts dagegen einzuwenden die Firma auch zu nennen.

  7. Scheibe sagt:

    Warum den Hersteller und die Rolle nicht nennen! Dann wissen wir wenigstens auch ob wir das Richtige Material haben! Ansonsten ein schöner Artikel. Petri Heil!

  8. Koehlerschreck sagt:

    Die Aussteiger sind die “Nervigsten”. Ich kann`s gut nachfühlen. Toll geschrieben.

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