Nach den netten Tipps hier bin ich zunächst einmal grundlegend gewappnet gewesen, zumindest meine rechtlichen Fragen wurden erschöpfend beantwortet. Danke dafür! Der Urlaub am Mittelmeer (etruskische Küste, San Vincenzo, Nähe Elba) sollte der allgenmeinen Erholung dienen, also kein Angelurlaub werden.
Brandungsangeln in San Vincenzo in Italien
Trotzdem schmuggelte ich meine Brandungsausrüstung mit ins Auto und eine Spinnrute auch gleich noch! Direkt vor unserem Haus befand sich die neue Kaimauer des Hafens, noch etwas provisorisch noch, lediglich bestehend aus Felsquadern. Von hier aus versuchte ich es mit “Meerforellengeschirr” – leider erfolglos.
Ein professionell aussehender Brandungsangler, mit dem ich sprach, bestätigte meine Ausrüstung, meinte jedoch, abends / nachts würde dies nichts bringen, allerdings sei tagsüber mit “Palitos”, eine kleine Thunfischart, zu rechnen. Auch längs zur Steinschüttung war nichts zu holen (Wolfsbarsch).
Brandungstechnisch sah ich einmal eine Gruppe von ca. 6 Anglern und zwei “Ausbildern”. Nach längerem Palaver wurde dann die Wurftechnik praktisch erlernt. Allerdings bekam ich das Gefühl, die Ausbilder hatten den Jungs erklärt, wie man diese mächtigen “Pings” mit gleichzeitigem Verlust der Montage hinzaubert. (War wie auf einer Schiessanlage) Dank Fernglas hatte ich übrigens sehr gute Sicht auf die Gruppe.
An dieser Stelle, und eigentlich nur da, standen häufig Brandungsruten im warmen Sommerwind. Tw. mit Dreibein, tw. mit Einzelhalter im Sand. Die Ruten sind feiner als die hier hauptsächlich verwendeten. Meine Soft-Spitze der Shimano Aero Twin war jedenfalls doppelt so stark wie die meiner Nebenangler. Bei der Größe (ähhhh, schrieb ich Größe?) der Fische, die MEISTENS so gefangen werden, ist diese Feinheit aber auch nötig.
San Vincenzo, italienisch für Angler, Esche Vive
Vorfachmontage ist eine einfache Durchläufermontage, Einzelhaken Gr. 10 ohne weiteren Schnickschnack, beködert mit Seeringelwurmstückchen (italienisch BIBI oder Bibione, einmal kleine Art -korean- oder größere Art Americano) Wurfgewichte so um die 100 gr. Und noch ein wenig “Italienisch für Angler” : ESCHE VIVE > lebende Köder.
Erreichbare Wassertiefe bei 100 m: ca 2 – 3 m. Eines morgens wanderte ich auf die Mole. Dort hatte ich ebenfalls mit einem Angler geprochen, der dort mit ganzen Sardellen geangelt hat. Er berichtete von Barrakuda, “Sägefisch” und ähnlich interessanten Fischen, die es von dort zu fangen gäbe.
Ich also die dicken Ostseevorfächer raus, die Bibi’s ganz mit Ködernadel aufgezogen und ab die Post. Um es kurz zu machen: die Barracudas schwimmen noch! Es zog nämlich der einzige Regenschauer mit Gewitter auf, den wir in 14 Tagen dort hatten. Ich also unverrichteter Dinge eingepackt und schnell zurück zum Haus. Dort angekommen, brachen die Wolkendämme. Watten Glück.
© 2007 Ballast1