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Wer die Zeichen der Natur erkennt und die Hinweise versteht zu lesen, hat beste Voraussetzungen an den meisten Angelplätzen den Hotspot zu finden und so auch deutlich mehr zu fangen als sich einfach irgendwo hinzusetzen.

Die Natur zeigt dir die Hotspots

Wohin treibt das Laub an der Wasseroberfläche? Wohin geht die Strömung, wo dreht sie sich oder wo bleibt sie fast schon stehen? Kannst du im oder unter Wasser Hindernisse wie Baumstämme oder große Steine erkennen? Wo kräuselt sich das Wasser? Wo springen kleine Fische auseinander, wo springt ein größerer Räuber aus dem Wasser? Wo ziehen Möwen oder Reiher Ihre Kreise? Wo steigen Blasen vom Grund auf? Auf welcher Uferseite seht der Wind? Wo steht das Schilf, Seerosen oder anderer Wasserpflanzen?

Du siehst es gibt viele große und kleine Hinweise auf die du achten kannst. Um die richtigen Hinweise zu deuten kommt es jedoch zunächst darauf an in welchem Gewässer und auf welchen Zielfisch du angeln möchtest. Es macht natürlich keinen Sinn an der Ostsee nach einem Seerosenfeld zu suchen sondern hier schaust du natürlich nach Steinen, eventuell noch Bäumen an der Uferregion, Untiefen, Sandbänken und Leopardengrund.

In Norwegen haben meine Freunde und ich grundsätzlich mit Naturködern gefischt. Dazu brauchten wir täglich einige Makrelen als Köder. Die Schwärme waren jedoch jeden Tag woanders. (Andere Uhrzeit, Strömung und Gezeiten) aber eines war immer gleich. Dort wo die Möwen auf den Felsen saßen, war schon mal ein Schwarm Fische ganz in der Nähe. Im Sommer sind das Makrelen und im Frühjahr zeigen Sie dir wo die Heringe ziehen.

Möwen sind wie jeder andere Räuber auch – wenig eigene Energie verbrauchen bei möglichst großer Beute = Effizienz bei der Jagd!

Am Wehr und der Spundwand

Wehr am Neetzekanal © MaBoXer
Wehr am Neetzekanal © MaBoXer

Vor einem Wehr (Düker) und den Spundwänden befinden sich sehr gute Angelplätze und somit bereits der erste Hotspot. Wenn eine leichte Strömung ins Wehr hineinfließt, stehen die Fische an den Spundwänden und holen sich das “Treibgut”. Auf der anderen Seite des Wehres stehen die Fische ebenfalls kurz dahinter um alles was durchtreibt aufzusammeln. So machen die Fische leichte Beute ohne selber viel Fett zu verbrennen. Eigentlich ganz logisch, das sich hier auch die Räuber einfinden. Mit Hecht, Zander, Barsch und Aal kannst du hier eigentlich immer rechnen.

Siehe auch: Spinnangeln auf Hecht am Wehr oder Spundwand

Immer die gegenüberliegende Seite

Teich 3 Wald © MaBoXer
Teich 3 Wald © MaBoXer

Vielleicht ist dir das ja auch schon einmal aufgefallen, dass die Fische immer auf der gegenüberliegenden Seite eines Gewässers jagen oder gründeln. Sei mal ehrlich, passiert dir sowas nicht? Du hast gerade dein Angelgerät aufgebaut und wartest auf den ersten Biss. Aber nichts passiert, dafür siehst du die Blubber-Blasen von gründelnden Karpfen, schmatzen von Schleien oder Aalen oder das klatschen der Raubfische bei der Jagd, aber leider auf der anderen Seite.

Wenn ein direktes anwerfen wegen der Bäume nicht möglich ist oder die Entfernung zu weit ist, hilft dir ein ferngesteuertes Futterboot um deinen Köder dort hinzulegen. Bei Rückenwind, kannst du deinen Köder auch mit einer Segelpose dort platzieren.

Schilfgürtel

Schilfgürtel an Seen, Flüssen und Bächen sind grundsätzlich als Hotspots zu betrachten. Die Frage ist allerdings auf welchen Zielfisch zu welcher Uhr- und Jahreszeit. Im Frühjahr sind hier Karpfen und Aale zu fangen. Im Sommer Schleien, Aal, Hecht, Barsch und Zander und im Herbst und Winter sind es dann immer noch Hecht, Zander, Aal und Aalquappen.

Brückenpfeiler

Elbe Tag 2015 © MaBoXer
Elbe Tag 2015 © MaBoXer

Brückenpfeiler sind richtige Strömungsbrecher und genau hinter diesen Bauwerken, die ruhigeres Wasser hinter sich lassen, stehen die Fische und warten auf vorbeitreibende Nahrung.

Ruhiges Wasser im Strom

Fliegenfischen Strecke © MaBoXer
Fliegenfischen Strecke © MaBoXer

Links im Bild siehst du wunderbar wie dort die Strömung fast nicht mehr drückt. Hier ist die Kraft der Strömung unterbrochen, genau dort stehen die Fische. Ohne große Anstrengung können sie hier geduldig darauf warten was im Fluss runtergespült wird.

Kraut und Wasserpflanzen

Sie bieten Schutz vor Licht, dem gesehen werden und somit vor den Räubern. Es spielt dabei keine Rolle ob hier eine Rotauge, ein Karpfen oder ein Hecht den Schutz sucht. Alle Fische brauchen Ihre Schutzzone und eine entsprechende Tarnung zum Schutz oder zum Jagen.

Kehrwasser und Kreuzwellen in der Brandung

Kreuzwelle © MaBoXer
Kreuzwelle © MaBoXer

Solche Kreuzwellen oder auch Kehrwasser verraten dir, wo vom Strand aus Sandbänke in die See hinaus verlaufen. Also nicht weit draußen und Quer zum Strand, sondern vom Strand raus. Links und rechts davon fällt das Wasser ins tiefere ab und dort warten schon die Fische auf dich. Diese Kreuzwellen findest du zum Beispiel am Strand von Westermarkelsdorf, Fehmarnsund / Belitz-Werft und auch in Staberdorf auf Fehmarn.

Sehr gute Angelplätze bei starken Seitenwind. Egal von welcher Seite der Wind auch bläst, auf einer Seite dieser Sandbank ist es immer ruhig am Grund und dort gibt es Fisch.

Pontoon und Schiffe

Schutzbereiche und Deckung von Oben. Kleine Fische sind nicht nur Beute von großen Fischen, sondern auch von fliegenden Jägern. Kraniche, Reiher oder Möwen gehen ebenso auf die Jagd.

Buhnen aus Holz oder Stein

Strand - Foto © MaBoXer
Strand – Foto © MaBoXer

Buhnen sind von Menschenhand errichtete Landbefestigungen und sollen durch Strömung herumtreibenden Sand am Strand aufspülen und verhindern das dieser wieder rausgetragen wird. So wird im laufe der Jahre der Strand größer und Land gewonnen. An diesen Buhnen findest du im Sommer in der Ostsee Plattfische, Aalmuttern und Aale.

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