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Das Spinnangeln bedeutet für viele Jungangler, das Angeln mit Kunstködern auf Raubfische jeder Art. Wenn man tote Köderfische an einem Drachkovitch System dazu zählt, wäre diese Aussage richtig. Kunstköder wie Blinker, Spinner, Wobbler, Twister, Pilker, Jigs und viele andere bieten eine enorme Palette an Köder für die unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten.

Dieser Artikel bezieht sich lediglich auf das Spinnangeln, umgangssprachlich auch Blinkern oder Spinnen genannt. Das Angeln mit Kunstködern im allgemeinen würde auch das Pilken und Fliegenfischen mit einbeziehen. Das würde aber diesen Rahmen sprengen und zu diesen Themen gibt es dann eigene Seiten.

Spinnangeln ist ein Klassiker

Aus dem englischen übersetzten „Spin“ für „es drehen, dreht sich, herumwirbeln“ ist vorwiegend auf den Klassiker im Spinnfischen zurückzuführen, dem Spinner. Die weiteren Kunstköder auf dem Markt sind Weiterentwicklungen um mit einem künstlichen Gegenstand im Wasser einen Beutefisch zu simulieren. Die Forschung der Jagdinstinkte und Reize bei Raubfischen, welches den Beissreiz und Jagdtrieb beeinflusst, wurden in den vergangenen Jahren weitergeführt. So wurden andere Köderformen und Köderarten entwickelt.

Schlingernde Blinker, wackelnde Wobbler oder Twister / Jigs / Shads die freudig mit dem Schwanz wedeln sind nur einige der Produkte, die sich auf dem Markt etabliert haben. Wer nun aber der Meinung ist, ich benutzte einfach einen Blinker und fange mir den Hecht des Lebens oder verwende einen Spinner und lande erfolgreich einen Meter Zander, der irrt. Ganz so einfach ist es weder mit der Köderwahl noch mit dem optimalen Angelplatz.

Zum Angelplatz gibt es später noch Informationen. Zu den Ködern lassen sich aber noch viele Tipps veröffentlichen. Die Wobbler zum Beispiel, die 1936 erstmals entwickelt wurden, wurden aus Balsaholz hergestellt, heute jedoch überwiegend aus Kunststoff. Auch Ihre Entwicklung ist in den Jahren in verschiedene Richtungen gegangen. Heutige Wobbler haben High-Tech im Bauch. Schaufeln die verstellbar sind, Rasseln im Hohlkörper, zusätzliche Drillinge etc.! Gleiches gilt für Spinner und Gummiköder wie Jigs und Shads.

Wackelnde und tauchende Wobbler

Der Wobbler wurde schwimmend entwickelt, so das dieser beim Einzug der Schnur durch seine am Kopf in unterschiedlichen Neigungen angebrachte Schaufel je nach Neigungswinkel und Einzugsgeschwindigkeit in unterschiedlichen Tiefen geführt werden kann. Dabei soll er „mit dem Hintern wackeln“ er ruckelt mehr oder weniger durch das Wasser.

WobblerCrankbaitsTwitchbaitsSwimbaitsJerkbaits

wobblerDer Klassiker besteht aus leichtem Balsaholz. Bei einer anderen Angelart, dem Schleppfischen mit dem Boot findet er seine Begeisterten Anhänger da man sich durch den gleichmäßigen Einzug auf die Köderführung in einer bestimmten Tiefen verlassen kann und mit mehreren Ködern auf unterschiedlichen gewünschten Tiefen nach Räubern suchen läßt.

crankbaitsDiese Wobblerart ist zwar ähnlich in der Köderführung, die Crankbaits sind jedoch wesentlich bauchiger. Sie werden jedoch aus Kunststoff hergestellt und in Ihrem Bauch sind kleine Metallkugeln untergebracht die bei den Wobbler typischen Wackelbewegungen ein rasseln verursachen.

twitchbaitsWenn es Dicke Crankbaits gibt, muss es auch schlanke Twitchbaits geben. Wenn der übliche Wobbler gleichmäßig eingeholt wird, so werden diese mit ruckartigen Schlägen der Rutenspitze zusätzlich geruckt. Der Wobbler taumelt nun nicht nur mit dem typischen wackeln sondern imitiert einen kranken oder angeschlagenen Beutefisch der für einen Räuber leicht zu erwischen ist. Information über Twitchbaits auf Meeresangler.com

Jetzt kommt was Neues. Wir befreien uns von dem Gedanken, das ein Wobbler unbedingt eine Schaufel am Kopf haben muss. Diese Wobblerart – Swimbait – kommt ohne diese Schaufel aus. Durch den Einzug des Köders wird das Wasser am Kopf des Köders verwirbelt und sorgt so für ein wackeln das sich durch die Unterbrechungen im Körper auf die gesamte Länge überträgt und so ein Schwimmbewegung imitiert.

JerkbaitDer besondere Außenseiter in der Wobblergeneration ist der Jerkbait. Dieser hat keine Tauchschaufel und auch keine Bewegung durch den Köder selbst. Er würde einfach nur gerade durch das Wasser laufen und keine extra Lockwirkung haben, wenn da nicht der Angler wäre. Dieser muss ganz allein mit der Rutenspitze dafür sorgen, das der Köder zappelt. Die Tauchtiefen, die der Wobbler mit der Schaufel erreicht kann nicht produziert werden, so das hier je nach Tiefe ein Köderwechsel vorgenommen werden muss.

Es gibt unterschiedlich Köder. Sink- und Schwimmköder und eine weitere Entwicklung ist der Suspender. Holt der Angler keine Schnur mehr ein, so verbleibt der Köder in seiner Position im Wasser. Mehr zum Thema Jerkbait auf Meeresangler.com

Gummiwobbler

Nehmen wir von jedem Köder seine Besten Elemente und verbinden diese zu einem neuen Köder. Angefangen mit dem Plastikkopf mit Schaufel vom herkommlichen Wobbler und den Gummikörper vom Jerkbait, so haben wir eine Mischung aus allem fängigen. Tolle und weiche Bewegung unter Wasser und die Möglichkeit diesen in unterschiedlichen Tiefen laufen zu lassen.

Flachläufer
Am Wobblerkopf befindet sich eine kleine und steil stehende Schaufel
Tiefläufer
Am Wobblerkopf befindet sich eine große und flach angebrachte Schaufel
Aggresiver Wobbler
Am Wobblerkopf befindet sich eine breite und runde Schaufel
Dezenter Wobbler
Am Wobblerkopf befindet sich eine schmale und lange Schaufel

Wobbler-Set

Das waren nun zunächst die Wobbler. Ihr seht schon, das dieser Artikel einen enormen Umfang hat. Das linke Bild zeigt ein 30 teiliges Wobbler-Set, das es zum Beispiel bei einem Online-Versandhaus unter 25 Euro zu kaufen gibt. Wobbler sind selten teuer. Richtig kostspielig werden diese Kunstköder erst in den Übergrößen für das Schleppfischen vom Boot. Ab 18 cm gehen die Köder richtig ins Geld. Allerdings zählt Schleppangeln für mich nicht zum Spinnangeln, auch wenn die selben, nur größere, Kunstköder verwendet werden.

Am Anfang war der Blinker

Als nächstes ein kleiner Bereich für die Blinker. Diese unterscheiden sich kaum in Ihrer Bauweise. Länge, Dicke, Gewicht und Lackierung sind dagegen die unterschiedlichen Merkmale. Ihre Laufeigenschaften sind fast immer die gleichen. Sicherlich gibt es bauchige und schlankere Blinker und auch ganz spezielle die für das Meeresangeln, extrem schwer und groß, sind und dennoch bleibt deren Bauweise gleich. Bei der Köderführung gibt es allerdings unterschiedliche Vorgehensweisen. Mittelschwere Blinker eignen sich sehr gut in den Strömungen großer Flüsse. Blinker werden nicht einfach nur über die Angelrolle eingeholt, besonders Zander gehen auf einen absinkenden Blinker. Daher wird die Rutenspitze gehoben, dann gesenkt und die fallende Schnur eingeholt. So trudelt der Blinker auf und ab. Diese Führung des Köders ist sehr erfolgreich bei Zander und Hecht, aber ebenso beim Blinkern in der Ostsee, vom Strand oder Bellyboot, auf Dorsch, Lachs oder Meerforelle.

Spinnangeln – es muss sich halt drehen

Die Entwicklung der einfachen Spinner ist soweit fortgeschritten, das man eigentlich zu jedem Kunstköder „Spinner“ sagen muss an dem sich ein Spinnerblättchen dreht. Die Erfinder lassen aber auch nichts unversucht. Die Spinner-Varianten werden immer ausgefallener. Da gibt es die Tandem-Spinner, diese haben zwei hintereinander liegende Spinnerblätter die rotieren und noch mehr Druckwellen ausstrahlen sollen. Dann gibt es die einfachen Spinner, die jedoch eine Feder am Drilling haben oder einen Twister mit Einzelhaken zusätzlich locken sollen.

Eine andere Variante sind die Spinnerbaits. Diese haben einen Drahtbaum. An dem einen Ende ist ein Gummiköder befestigt, am anderen Ende das Spinnerblatt. Solche Systeme gibt es dann auch wieder mit so vielen verschiedenen Gummiködern und natürlich auch als Tandem-Spinner usw. Die Anzahl der Variationen ist so verschieden, wie die Farbpalette eines Regenbogens. Die Frage, die sich aber jeder Angler selber stellen muss: „Brauche ich das alles?“

SpinnerSpinnerbaits

Einfache und klassische Spinner wie dieser hier sind die gängigsten auf unserem Markt. Sie gelten als Top-Kunstköder für das Angeln auf Barsch, Forellen und natürlich auch auf Hecht.

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Diese Köder stammen wie sehr viele andere auch aus den USA. Was dort erfolgreich ist, muss nicht zwangsläufig auch bei uns Top sein. Die Spinnerbaits sind eigentlich Kunstköder für das Angeln auf Schwarzbarsche (Blackbass) diese sind wesentlich aggressiver und weniger scheu als unsere Barsche und Hechte. Auch ist Ihre Population wesentlich größer als die unserer Raubfischarten.

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Spinner-Set

Dieses 30-teilige Spinner-Set habe ich bei einem Online-Versandhaus gefunden, es zeigt ein Spinner-Sortiment für Forelle, Barsch, Hecht unter 15 Euro. Leider ist es nicht selten so, das es enorme Unterschiede in der Qualität der Köder gibt. Bei manchen löst sich die Reflexfolie ab, andere haben billige Sprengringe die beim ersten großen Fisch nachgeben oder sie fangen einfach an, nach dem ersten Gebrauch zu rosten. Für einen Anfänger ist ein Preis bei 50 Cent pro Spinner jedoch noch sehr günstig um auszuprobieren was gut auf Räuber geht.

Hot-Spot Angelplatz zum Spinnangeln

Angelplatz auf Raubfische

Zum einen kommen die Wobbler und Blinker auf Meerforellen, Lachs, Hornhecht und Dorsch in der deutschen Ostsee zum Einsatz. Das Spinnangeln von der Ostseeküste auf diese Räuber wird immer beliebter, dabei unterscheidet sich das Angeln mit einem Belly-Boot und das Angeln im Wasser stehend mit der Wathose nur in der Entfernung zum Ufer und dem erreichen tieferen Wassers voneinander. Der Vorteil gegenüber dem Brandungsangeln liegt auf der Hand. Zum einen ist das Spinnangeln eine aktive Art zu Angeln, da der Köder ständig geworfen und bewegt wird, zum anderen ist ein schneller Wechsel des Angelplatzes möglich.

Hornhechte fangen

An der Ostsee wird es im Mai, Juni und Juli richtig eng. Zu dieser Zeit ziehen die Hornhechte an den Küsten vorbei und viele Spinnangler wollen die tollen Kämpfer erwischen. Wobei ich sagen muss, das ich Hornhechte lieber mit der Wasserkugel und Heringsfetzen vom Belly-Boot aus fange. Es ist einfach entspannter als das Angeln vom Ufer. Mit dem Belly-Boot einfach 50 Meter rauspaddeln und Anker werfen. Dann eine Rute mit Wasserkugel in der Strömung laufen lassen und fangen, fangen fangen. Da die Strände zu dieser Zeit überfüllt sind und durch Wind und Strömung der Köder ständig eingeholt und ausgeworfen werden muss ist das schon eher Arbeit als Entspannung.

Hornhecht Fangplätze

  • Fehmarn: Fehmarnsund am Strand Richtung Flügge
  • Fehmarn: Bojendorf, Westermakelsdorf
  • Fehmarn: Teichhof, Klausdorf
  • Schleswig Holstein: Dazendorf

Dorsche fangen

Dem Dorsch stelle ich auch auf Fehmarn oder Dazendorf nach. Auf Fehmarn ist mein Lieblingsplatz die Spitze von Staberdorf oder die Steilküste in Dazendorf. Dort mit der Wathose und Blinker kann man wahre Sternstunden erleben.

Dorsch Fangplätze

  • Fehmarn: Fehmarnsund Belitz Werft
  • Fehmarn: Bojendorf, Westermakelsdorf
  • Fehmarn: Teichhof, Klausdorf
  • Fehmarn: Staberdorf, Presen
  • Schleswig Holstein: Dazendorf

Meerforellen fangen

Ich persönlich fange selten Meerforellen, da ich nicht die nötige Zeit habe an den entsprechenden Tagen loszufahren. Freunde von mir fangen dagegen regelmäßig Ihre Forellen in der Ostsee.

Meerforellen Fangplätze

  • Fehmarn: Fehmarnsund Belitz Werft
  • Fehmarn: Bojendorf, Westermakelsdorf
  • Fehmarn: Teichhof, Klausdorf
  • Mecklenburg-Vorpommern: Kühlungsborn
  • Schleswig Holstein: Dazendorf

Hecht, Zander und Barsch fangen

In fast jedem Teich, Tümpel, Bach oder Fluss gibt es einzelne Hot-Spots für die entsprechenden Raubfischarten. Teiche mit Seerosen zum Beispiel sind tolle Unterstände für Hecht und Barsch. In der Elbe sind die Buhnenköpfe Top-Plätze für Hecht und Zander. Auf der Strömungsseite im Kehrwasser der Buhnen lauern Hechte, auf der anderen die Barsche.

Raubfisch Fangplätze

  • Flüsse
  • Seen, Baggerseen
  • Teiche und Gräben

„Regeln sind da, um gebrochen zu werden“ In einigen Fällen musste ich feststellen, das diese Bauernregel nicht stimmte und genau das Gegenteil erfolgreich war. Ich stand mit einer Wathose in der Ostsee und blinkerte auf Dorsch. Köder war ein schwarz / Kupfer Blinker mit 27gr Gewicht. Es war eine klare Nacht. Die Ostsee glänzte bei wenig Wind und Vollmond im schönsten Licht. Im Wasser schwamm ein wenig Kraut. Ich fing reichlich Fisch, auch ohne grelle Farben.

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