Die Vorbereitungen und Planungen für dieses Event wurde mir aufgrund der hilfreichen Unterstützung aller Teilnehmer wirklich erleichtert, so dass ich mir eigentlich um nix Gedanken machen musste… na ja, FAST, wäre da nicht die Sache mit Strandauswahl gewesen, aber wie sagt man immer so schön: „Irgendwas ist ja immer!“.
1. Naggencup oder Helden in Thermobekleidung
Die Strandauswahl gestaltete sich wirklich als kaum lösbares Problem, zumal die Windprognose ein SÜD-SÜDOSTWIND um 4 Windstärken voraussagte. Na ja, Wetterprognosen waren voll für die BÜX, denn Wind war am Samstag meist nur da, wo die Sonne normal nicht hinscheint. Aber irgendwer musste ja nun Freitagabend ein Machtwort sprechen, also hab ich nach Rücksprache mit den Brandungsspezies SEHLENDORF festgelegt.
Während unsere Fackel (Anmerkung der Radaktion: Fackel = Aga) schon morgens gegen 4:00 Uhr in Sehlendorf aufschlug und seine Würmer badete, traf ich gegen 8.00 Uhr am ein. Aga hatte bis dahin schon 5 Dorsche aus der Brandung erwischt, was auf einen doch ordentlichen Fangtag schließen sollte. Es war noch ziemlich kalt, aber durch das Geschleppe war die Außentemperatur nicht so spürbar. Wir machten uns dann daran die Bellyboote für unsere Tour vorzubereiten. Natürlich hatten wir keine Kolbenpumpe dabei, so dass wir gleich einen morgendlichen Lungenfunktionstest machen durften. Die Zigarette danach haute natürlich RICHTIG rein. Dann ging es aber endlich los. Während ich die ersten 15 Meter noch die Harmonie zwischen Steuerung und Antrieb zu finden versuchte, war Aga schon ein Stückchen weiter. So fischten wir dann gemütlich treibend nebeneinander. Nach einer Weile stellte ich fest, dass mein Belly Boot etwas Luft abblies, so dass ich dann schleunigst den Weg zurück zum Strand suchte. So weit war es nicht, dass ich mir Gedanken machen musste. Kurz vor der Sandbank, ich hatte ungefähr 15 Knoten drauf, schwappte dann eine Bugwelle über das Rückenpolster und ergoß sich in meine Wathose *brrrr*.
Am Strand angekommen erschien dann kurz darauf Jürgen (Katze) der bereits 2 Tage an der Ostsee in seinem Opel-Wohncorsa verbracht hatte. Kurzer Klönschnack und dann baute er seine 7 Sachen auch schon auf. Dann ging es Schlag auf Schlag, einer nach dem anderen trudelte am Strand ein, während Aga draußen noch weiter paddelte. Ein zwischenzeitlicher Anruf von unserem Fischli (sie musste reden…) ließ uns wissen, dass Schrödi draußen ne MEFO erwischt hat.
Nachdem dann der größte Teil eingetroffen war, fehlte immer noch Tante Mary (Marcel Martins) mit den Würmern. So wurde die Zeit damit totgeschlagen, sich bei Glühwein und Naggenbrötchen (fragt mal Tackle wie lägga das ist) näher kennen zu lernen und über eines der schönsten Hobbys der Welt zu fachsimpeln, bzw. wurde den Anwesenden gezeigt, wie weit man mit der Wathose rauslaufen kann, ohne nasse Knie zu bekommen. Der griechische Naggensympatisant tauchte dann auch endlich auf um mit seinem Togiak seine erste Runde in 2006 zu drehen. Wie sich dann später rausstellte, war seine Ausfahrt auch sehr erfolgreich, neben seinen schönen Dorschen konnte er auch eine MEFO zum Landgang überzeugen. Ich bin dann auch noch ein zweites Mal mit raus, und konnte dann auf dem Rückweg auch noch meinen 1. Bellydorsch verhaften. Wie sich dann rausstellte war es strenggenommen sogar ne Dublette, denn der Dorsch hatte in seinem Maul ein Barsch (!) stecken. JA, ich musste auch zweimal hinschauen. Vermutungen nach, muss der aus der Lippe gekommen sein, die sich etwas nördlich von Hohwacht in die Ostsee ergießt. Tja, immer mal was neues…
Gegen 15:00 Uhr waren die Martins dann auch endlich da, so dass nach der Wurmausgabe die ersten Brandungsbleie gen Dänemark flogen. Marcel wollte es heute wissen und hat seine neuen Vorfach-Prototypen (4-fach-Montage) getestet. Die Wurfweite war noch nicht so der Hit, aber als Anfänger war das für ihn schon ganz ordentlich. Fänge blieben leider bis auf wenige Ausnahmen (3 Platten) aus, was aber für den heutigen Tag eigentlich fast nebensächlich war. Bemerkenswert war aber auch, dass Hauke trotz der Nähe zu seinen Nachbarn dieses mal nicht dadurch aufgefallen ist, die Montagen seines Nachbarn mit einzukurbeln und er sich auch bei der Anzahl seiner gefangenen Fische nicht verzählt hat. Wir kennen das sonst ja nicht anders von ihm…
Sicher hätten wir uns gefreut, den einen oder anderen Fisch mitzunehmen, aber die Geselligkeit und der freundschaftliche Umgang untereinander hat dafür eindeutig entschädigt. Nebenbei bemerkt, in Hubertsberg (Punsch-Cup) wurde den Abend auch nicht mehr gefangen! Die Temperaturen haben dann neben der miserablen Fischausbeute dazu geführt, dass gegen 20.30Uhr viele die Lust verlassen hatte weiter zu angeln, was aber absolut verständlich war. Die Wattwürmer konnte man teilweise lutschen und selbst im Glühwein schwammen Eiswürfel. Lediglich Benni hat noch bis ca. 1.00 Uhr ausgehalten, aber Fisch hat er auch nicht mehr gefangen.
Ein besonderer Dank an dieser Stelle all denjenigen, die zum Gelingen des 1. Naggencups beigetragen haben, sei es durch mitbringen von Getränken, Bechern, Besteck, Tellern, Soßen, Grill, Grillkohle, Würstchen, Naggen, Glühdings, Salat, Broten, Gaskocher, Töpfen und was weiß ich nicht noch alles – allem voran aber unsere Grillhure, die es wieder wahrlich meisterhaft verstand die Naggen und Würstchen auf den Punkt gar zu grillen.
Alles in allem war es eine wirklich runde Veranstaltung die wir mit Sicherheit so oder in anderer Form wiederholen sollten. So wie mir zugetragen wurde, war der überwiegende Teil der anwesenden angenehm überrascht, dass man trotz der Masse an Leuten so einen harmonischen Angelabend verbringen kann. Es hat mich jedenfalls sehr gefreut, dass neben den Mepo´s wie Tackle, Aga auch Andi „Riggy“ Rathje und Constanze Jarchow und somit die „halbe“ Deutsche Nationalmannschaft (Brandung) anwesend war, mal abgesehen von unserem Naggenpräsi… ääähhh DMV-Präsident Ralf Deterding.
Ich hoffe das wir künftig viele neue und alte MEPO´s, Freunde und Bekannte begeistern können sich bei den Treffen mit einzufinden. Auch wenn das ganze den Namen „Naggencup“ hatte, sind wir doch alle Meporianer. An Marco und Karsten von meeresangler.com gilt an dieser Stelle auch nochmals der Dank, dass wir dieses Forum zum Austauschen von Informationen und zur Planung von MEPO- und Naggentreffen nutzen zu können. In diesem Sinne Micky