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Moin liebe Freunde der angelnden Zunft. Hier möchte ich euch nun von einer Begegnung der unheimlichen Art berichten aber erst mal von Anfang an. Am Wochenende nach Himmelfahrt haben wir bei uns ein Stadtfest gehabt (alle möglichen Institutionen der Stadt stellen aus oder haben dort Stände.

Anakondas in Niedersachsen?

Diese Veranstaltung findet bei uns am größten Naherholungsgebiet der Stadt statt, am Salzgittersee. Da ich auch ein Ehrenamt bekleide (Freiwillige Feuerwehr) war ich natürlich auch mit von der Partie und als Berufsmäßiger Fleischröster und Lebensmitteldesigner war mein Platz klar: am Grill. Nachdem ich Tonnen von Naggen und Wurst gegrillt hatte, war gegen 20.00Uhr mein Entschluss klar, los zur Wache, ins Auto und ab an den Teich, meine Ausrüstung hatte ich vorsichtshalber, man weiß ja nie was kommt, in meiner Kutsche deponiert.

Am Teich angekommen, schnell die Sachen an den Platz gebracht, es begann zu Stürmen und vorsorglich baute ich meinen Schirm als Windschutz auf. Tja und dann war ganz lange erst mal nüscht, ab und zu mal ein zuppeln ansonsten Funkstille. Und dann zollte ich dem Naggenrösten am Nachmittag meinen Tribut, noch vom Grill im Gesicht gewärmt schlummerte ich selig ein und träumte von Aal in Gelee. Schauernd wachte ich dann auf, meine Bissanzeiger lagen immer noch auf dem Boden, da es windig war die angenehmste Art bei Einhängebissanzeigern, die Kälte ist während meines Nickerchens in mir hoch gekrochen.

„Na ja“ dachte ich mir, „biste halt Schneider“ und begann die erste Grundrute einzuholen. Als ich die zweite einkurbelte wunderte ich mich das ich Monoschnur gefangen habe, „irgend so ein Karpfenfuzzi wird wohl einen abriss gehabt haben“, dachte ich mir noch. Da ich ja ein sparsamer Mensch bin, Hab ich dann damit begonnen die Montage per Hand einzuholen, insgeheim dachte ich mir noch „Da ist bestimmt ein Karpfen Gerippe dran“

Als ich so dabei war bemerkte ich ein schaben an meiner Hose und schaute auf meine Rolle der dritten Rute, die rechts neben mir lag, Hhmm alles in Ordnung, aber Moment mal, ich Hab doch geflochtene drauf, wieso Angel ich denn jetzt mit Monofiler Schnur. Dann fiel es mir wie die Schuppen aus dem Heringseimer, das war mein Backing.

Rute in die Griffeln und losgekurbelt, zuerst die Schnur mit dem Finger gestrafft und dann brauchte ich das nicht mehr, denn am anderen ende der Schnur tobte etwas und der Wiederstand war schwer. Also drehte ich was das Zeug hielt und endlich kam mein Geflecht zum Vorschein, na danke dachte ich, sind ja nur noch 200 Meter. Aber ich hielt durch und dann war es soweit, es konnte nicht mehr weit sein und dann sah ich Sie, die Mutter aller Aale, eine Anakonda in Niedersachsen, so ein Fisch bei dem man nicht weiß:

„Bleib ich oder renn ich weg“

Das Viech war riesig und dann passierte das was kommen musste. Das Vorfach brach aber, anstatt in die Tiefen zu verschwinden, verharrte das Biest auf der Stelle im Schein meiner Kopflampe, ich glaub fast ein hämisches grinsen gesehen zu haben. Es war ja finster und deshalb gebe ich keine Schätzungen ab aber das war eine Schlange, das konnte kein Aal gewesen sein.

Und dann, nachdem er mich mit seinen Blicken verhöhnt hatte, zog er seelenruhig seines Weges. Verwundert, erschrocken und ehrfürchtig holte ich mein Gebamsel ein. Mein Vorfach glich einem Afro-Löckchen, kraus wie eine Sprungfeder und meiner Schnur war auf mindestens 2 Metern nach dem Blei mit Aalschleim eingekleistert. Ich war nicht einmal Frustriert, na ja jedenfalls im ersten Moment nicht!!!

So ein Sch…., Das war der Fisch meines Lebens in Schlangenform. Der hat eine zweite Chance verdient, den hole ich mir noch, wenn der den Haken verdaut hat ist er dran und dann werde ich wachsam sein!

© 2006 Jürgen K., Katze_01 aus dem Forum

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