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Nun gestern war ich in der Bucht bei Juan Lopez die in etwa Ringletta oder so heisst. Ohne Rute musste ich auf die Caretta eine Handleine ausweichen. Man wirbelt also das Blei mit dem Pejarre Köderfisch so lange im Kreis bis man es dann in die Brandung wirft. Es gehört schon einige Übung dazu akzeptable Wurfweiten zu erreichen.

Der große Vorteil der Handleinen ist, dass man den Biss von Plattfischen besser erfühlt. Dann 10 Sekunden Pause gefolgt von einen Anschlag. Die Angler haben den Zeigefinger mit Hansaplast umwickelt denn das Werfen geht ganz schön auf die Haut auch kann beim Drill die Schnur in die aufgeweichte Haut leicht einschneiden. Mein Köderfisch Pejarree war in der Mitte etwa zur Hälfte halbmondförmig angebissen. Der Schwanz baumelte immer noch daran. Die Bissstelle war cirka 6 Zentimeter lang.

Nun die anderen waren auch nicht sonderlich erfolgreich. Nur einer hatte vier Lingueados (Plattfische) am Stringer. Danach habe ich eine andere hinter den Felsen versteckte Gruppe besucht. Die kurbelten die Sargos nur so ein. Cirka 20 Stück. Sie liessen mich auch ein paar einkurbeln. Nun bei diesen schweren Brandungsruten ist wenig von einem Drill zu spüren. Es is als ob man mit einer Winde einen Fetzen hereinzieht. War etwas enttäuscht. Aber besser als gar nichts dachte ich mir.

Dann war ich noch Zeuge einer Naturschauspiels. Tausende Vögel stellten dem Sardinenschwarm nach der in die riesige Bucht einzog. Das war schon ein Erlebnis wenn auch ein wenig wehmüting wegen all der armen Sardinen.

In der großen Bucht bei Juan Lopez

Also gestern haben wir einen Ausflug gemacht. In der grossen Bucht bei Juan Lopez waren die Wellen und der Wind zu stark, dass wir uns entschlossen haben zu dem kleinen Hafen und Strand von Juan Lopez einem kleinen Fischerdörfchen zu fahren.

Auf der Fahrt dort hin wurden wir von einem Einsatzwagen der Chilenischen Marine überholt. Als wir dann im Hafen ankamen war dort eine kleine Menschenmenge versammelt. Ich wusste nicht worum es ging bis ich dann etwas Zugedecktes sah. Wie sich herausstellte war ein Mann darunter. Er sah noch ganz lebendig aus. Ich verstand nicht wie man wie lebend aussehen kann und doch tot ist.

Danach bin ich auf der rechten Seite wo ein Felsabsatz ist zu den dortigen Anglern gegangen. Die Wellen sahen gar nicht so tückisch aus so ging ich etwas näher. Plötzlich war ich in einer Wasserfontäne die mich klatschnass zurückliess. Ich dachte mir noch, dass ich immer die Kinder vor der fünften besonders starken Welle gewarnt hatte. Ich trat zurück und zog das klatschnasse Hemd aus. Das Salzwasser vermengte sich mit dem Sonnenschutz den ich zuvor aufgetragen hatte und brannte in den Augen wie Feuer.

Als ich dann zurück ging schaute ich mir die Sache von der gegenüberliegenden Seite an. Die kleinen Wellen zogen gemütlich vorbei aber die grossen Wellen schwappten an der ebenen vertikalen Felsküste entlang aber schwappten dann gerade über den Vorsprung auf dem ich mich befunden hatte.

Möglicherweise hat das auch dem Mann das Leben gekostet. Heute Donnerstag den 2 November 2006 ist mehr davon in Zeitung von Antofagasta gestanden. Der Mann war ein Hausbediensteter der in seiner Freizeit dort geangelt hat. Vielleicht habe ich ihn sogar gekannt.

© 2006 Antofagasta-Chile T.Dooley

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